Erinnerungszeichen für Hans Nimmerfall

20.08.2024, 17:00 Uhr | MVHS Pasing (Altes Pasinger Rathaus), Bäckerstraße 14, 81241 München-Pasing

Am 20. August 1934 starb unser Pasinger SPD-Stadtrat und Landtagsabgeordneter Hans Nimmerfall im Pasinger Krankenhaus an Entkräftung, nachdem er nach der Machtergreifung der Nazis ins KZ Dachau verschleppt, geschlagen und gefoltert wurde.

Zu seinem 90. Todestag wird nun in Pasing ein Erinnerungszeichen für Hans Nimmerfall aufgestellt.

Aufstellung eines Erinnerungszeichens für Hans Nimmerfall

Dienstag, 20. August 2024 um 17 Uhr MVHS Pasing (Altes Pasinger Rathaus), Bäckerstraße 14, 81241 München-Pasing

Hans Nimmerfall (1872-1934)
Hans Nimmerfall (1872-1934)

Es sprechen:

Dr. Martin Ecker (Münchner Volkshochschule)
Stadträtin Julia Schönfeld-Knor in Vertretung des Oberbürgermeisters
Klaus Schultz (Lagergemeinschaft Dachau)
Dr. Bernhard Schoßig (Pasinger Geschichtswerkstatt)
Angehörige von Hans Nimmerfall
Frieder Vogelsgesang (Bezirksausschuss 21 – Pasing Obermenzing)

Hans Nimmerfall wurde am 25. Oktober 1872 in München geboren und war das erste von 14 Kindern. Nimmerfall absolvierte eine Schreinerlehre und arbeitete danach als Handwerksgeselle in München. Im Jahr 1895 heiratete er Christine Schultmayer, mit der er sechs Kinder bekam. 1903 zog die Familie nach Pasing, wo Nimmerfall sich 1918 von seiner Frau trennte und in die Mussinanstraße, die heutige Nimmerfallstraße, zog. Nimmerfall trat 1897 in die SPD ein und wurde 1900 zum Mitglied des Bezirksvorstands der SPD Südbayern gewählt. 1908 wurde er zum Bezirksparteisekretär ernannt. Im Jahr 1912 zog Nimmerfall in den Bayerischen Landtag ein, dem er bis 1920 und erneut zwischen 1924 und 1928 angehörte. In Pasing, das damals noch eine eigenständige Stadt war, gehörte er seit 1906 dem Kollegium der Gemeindebevollmächtigten an und war zwischen 1911 und 1933 Stadtrat. Nimmerfall war zudem seit 1912 Vorsitzender der dortigen Baugenossenschaft und setzte sich insbesondere für den Wohnungs- und Siedlungsbau für Arbeiter ein. Insgesamt entstanden bis 1933 30 Häuser mit 242 Wohnungen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde Nimmerfall am 11. März verhaftet und mehrere Wochen lang inhaftiert. Nach seiner kurzzeitigen Freilassung wurde er im Juni 1933 erneut verhaftet und im Konzentrationslager Dachau interniert. Dort musste der Sechzigjährige schwere Arbeit leisten und den ständigen Terror der Wachmannschaften erleiden, die ihn körperlich und psychisch zu Grunde richteten. Kurz nach seiner Entlassung starb Hans Nimmerfall am 20. August 1934 im Pasinger Krankenhaus.

Wir laden Euch herzlich ein, am kommenden DIenstag an der Aufstellung des Erinnerungszeichens für unseren Genossen teilzunehmen und seiner zu gedenken.

Erinnern heißt kämpfen!

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